Am 30. Mai startete SpaceX einen besonderen Livestream auf YouTube. Zwei Astronauten auf ihrem Weg vom Kennedy Space Center in Florida zur ISS. Mit der Raumkapsel Dragon 2 hat SpaceX einen weiteren Schritt gemacht, um letztendlich den Mars zu kolonisieren. In Zukunft wird wohl kein Weg am Namen SpaceX vorbeiführen, wenn man über bemannte Raumfahrt spricht.
SpaceX ist ein von Elon Musk gegründetes Privatunternehmen, welches sich als Ziel gesetzt hat, den Mars zu besiedeln. Dies ist ein extrem schwieriges Unterfangen, jedoch ist laut Musk die Menschheit weit genug, um dieses Projekt umzusetzen. Bis dahin hat SpaceX mehrere Phasen angekündigt, um das gesamte Projekt umzusetzen. Der erste Schritt in diese Richtung war die Weiterentwicklung der Raketentechnik: Neue Booster und wiederverwendbare Raketen sollen Reisen nun effizienter gestalten. Was noch dazu kommt: SpaceX besitzt auch eine wiederverwendbare Raumkapsel (Dragon) und ist somit das erste private Raumfahrtunternehmen, das Menschen ins All befördern kann.
Warum aber ein Privatunternehmen und nicht NASA oder ESA?
Die Menschheit hat mit irdischen Problemen wie Hunger, Klimawandel und Kriegen zu kämpfen während Staatsunternehmen kaum Geld für Verbesserungsmaßnahmen bekommen. Hätte NASA das gleiche Budget wie das amerikanische Militär (30-mal mehr), wären schon seit längerer Zeit interplanetare Reisen möglich. Was der Staat nicht kann, macht der Kapitalismus möglich: Es entstehen Firmen, die viel mehr Geld zur Verfügung haben, als staatliche Institutionen. Elon Musk treibt den Fortschritt voran, indem er der NASA unter die Arme greift. Die Raketen von SpaceX sind so effizient, dass NASA damit diverse Flüge ins All unternimmt und beispielsweise die ISS mit Vorräten versorgt. Der nächste Schritt für SpaceX ist ein bemannter Flug zum Mond. Dafür ist eine relativ große Rakete namens Starship geplant, welche genau wie die bisherigen Raketen von SpaceX auf der Mondoberfläche landen und dann wieder abheben kann.
Für 20€ in den Erdorbit
Kann man irgendwann auch ohne Ausbildung zum Astronauten oder ohne viel Geld die Schwerelosigkeit erleben? Tatsächlich hat NASA ein Ziel: Prognosen auf Grundlage der bisherigen Preisentwicklung sagen voraus, dass bis zum Jahr 2040 ein Flug ins All nur mehr einen zweistelligen Betrag kosten wird. Die Preisentwicklung hängt mit den wiederverwendbaren Raketenteilen dann nur noch vom Treibstoff und der Wartung der Rakete ab. Darüber hinaus werden andere Unternehmen wie zum Beispiel Boeing in naher Zukunft ähnliche Projekte wie SpaceX starten, was wiederum die Preise aufgrund der Konkurrenz nach unten drückt.
Aktuell kostet zwar alleine der Raketentreibstoff für einen Flug der Falcon 9 Rakete rund 200.000$, wenn man aber den Prognosen der NASA Glauben schenkt, wird das nicht so bleiben. Sollte SpaceX seine Pläne tatsächlich verwirklichen, wird dieser Markt irgendwann auch für die Zivilgesellschaft geöffnet sein. Ein Urlaub im All scheint somit realistisch. Ob NASA mit ihren Prognosen Recht behalten wird, wird sich vermutlich bereits in den nächsten Jahren zeigen.
Student an der Uni Wien