Die Künstler*innen Asher O’Gorman, Daniel Lercher und Tara Silverthorn haben mit if a bee falls in(to) a box ein Performance-Paket für zwei Personen entworfen, das die Teilnehmenden auf spielerische Art und Weise außerordentliche Ereignisse erleben lässt. Fern von der alltäglichen Hektik, ganz im Hier und Jetzt.
Neugierig betrachten meine Mitbewohnerin und ich die Box, die wir soeben vom WUK abgeholt haben und die nun unscheinbar vor uns steht. Sie ist ganz schlicht, aus Karton, nur auf der Oberfläche klebt ein Sticker. „if a bee falls in(to) a box“ steht darauf. Und weiter unten: „To be opened by two curious persons after sundown”. Wir sind versucht, die Box gleich zu öffnen und deren Inhalte näher zu erkunden, aber wir halten uns an die Anweisung und warten, bis die Sonne untergegangen ist.
Als sich der Tag schließlich dem Ende zugeneigt und sich die Dunkelheit breit gemacht hat, ist es endlich so weit. Wir öffnen die Box und tasten mit unseren Augen neugierig die Gegenstände ab, die sich darin befinden. Zuerst nehmen wir die zwei Hefte heraus, die uns als „Guide“ dienen. Eins für meine Mitbewohnerin und eins für mich. Den Anweisungen folgend schalten wir unsere Handys auf stumm, verdunkeln den Raum und treffen weitere Vorbereitungen.
Inmitten der Polarlichter…
Ein Hauch von Mystik liegt in der Luft. Wir wissen nicht, was uns erwarten wird. Wie schön es doch ist, sich auf etwas einzulassen! Mit dem Aufschlagen der Hefte haben wir eine Reise angetreten und mit dem Umblättern jeder einzelnen Seite schreiten wir immer weiter voran. Unsere „Guides“ führen uns durch verschiedene Ereignisse, in denen das Erforschen von akustischen und optischen Phänomenen im Vordergrund steht. Mithilfe der Utensilien, die wir in der Box finden, beschwören wir zum Beispiel Lichtspektakel herauf, die den dunklen Raum in ein Meer aus Polarlichtern verwandeln.
Wir blicken uns um und staunen – im Gesicht meiner Mitbewohnerin entdecke ich dieselbe Faszination, die auch mich ergriffen hat. Mit einer sich ständig steigernden Vorfreude lassen wir uns auf die verschiedenen Ereignisse ein, die es immer wieder aufs Neue schaffen, uns zu überraschen. Am Ende unserer „Home-Performance“ halten wir einen Moment inne, ehe wir die Materialien wieder in der Box verstauen und das Zimmer zurück in den gewohnten Zustand bringen. Eine Leichtigkeit hat den Raum erfüllt und wir beide unterhalten uns noch begeistert über unsere eigene kleine Performance-Erfahrung, bevor wir uns eine gute Nacht wünschen. Als ich schließlich in einen friedlichen Schlaf gesunken bin, kommen mich in meinem Traum wieder die Polarlichter besuchen, die wenige Stunden zuvor noch durch mein Zimmer getanzt sind…
Zu viel sollte über if a bee falls in(to) a box nicht verraten werden. Wer neugierig und aufgeschlossen ist, kann sich eine Box abholen und sich selbst auf diese außergewöhnliche Reise einlassen. Nähere Informationen dazu findet ihr hier.
